Letzte Instanz -Release-Konzert
          "Jeder Schuldige hat eine Zukunft. Jeder Heilige hat eine Vergangenheit."
                                                                                                       Oscar Wilde

                         


Festung Königstein , 01.09. 2012


Um 2 Dinge beneide ich Holly Loose, den Sänger der Letzten Instanz wirklich. Darum,

 dass der "Mittlere Ring", die Problemzone des Mannes, schlechthin nicht zu existieren
 scheint und noch viel mehr dafür, dass er einen Beruf hat, der bei jedem Auftritt den

 Leuten das Strahlen nur so ins Gesicht treibt. Und gestrahlt wurde am Samstag beim

 Release-Konzert der Letzten Instanz im Publikum wahrlich um die Wette.

Ich hab schon mehrere Instanz-Konzerte gesehen, alle wirklich gut und sehenswert. Am

 Samstag hat sich die Instanz aber selbst übertroffen. So gut hab ich sie noch nie

 erlebt. Zuerst noch ein paar Sätze zum Rahmen des Konzertes. Ganz bewusst hat

 man sich die Festung Königstein als Location ausgewählt. Die Festung ist eine der

 größten Bergfestungen Europas, mitten im Elbsandsteingebirge am linken Ufer der

 Elbe gelegen sticht sie einen schon von Weitem ins Auge. Monströs ist die Anlage, ein

 Wallgang mit 1800 Metern Länge mit bis zu 42 Meter hohen Mauern und mit über 50

 bis zu 400 Jahre alten Bauten im Innern incl. den mit 152,5 Metern tiefsten Brunnen

 Sachsens ist etwas ganz besonderes, man muss sie einfach einmal gesehen haben.

 Und als Konzertort perfekt passend und aufgrund der Größe hat man hier auch genug

 Möglichkeiten. Und so wurde ein Innenhof der weitläufigen Anlage für das Konzert



 genutzt, die perfekte Größe für das Releasekonzert. Und da nimmt man auch den

 kleinen steilen Fußmarsch in Kauf , oder wer es bequemer mag kann sich mit der

 Bahn nach oben fahren lassen, allerdings für 2,50 Euro ein echt teuerer Spaß für die

 kurze Strecke. Das gilt übrigens auch für das Parkhaus, aber für beides kann die

 Letzte Instanz natürlich nichts. Einen Sonderpreis für Konzertbesucher , wie anderswo

 durchaus üblich sucht man auch vergebens.

Das Publikum hatte nicht nur im Innenraum sondern auch vom Wallgraben aus die

 Möglichkeit, das Konzert zu verfolgen . Clevererweise hat man das Release-Konzert



 gleich mit dem alljährlichen Fantreffen verbunden. Und so wurde mit dem "Vorwärts

 Rückwärts Letzte Instanz-Fanclub" gemütlich Kaffee getrunken und nach dem

 Soundcheck gings auf die benachbarte Wiese zum Kubb- (auch Wikinger-Schach oder

 Bauernkegeln) spielen zwischen Band und Fanclub. Das Spiel haben die Instanzler

 übrigens gewonnen und alle Musiker blieben heil, obwohl man gleich zu Beginn des



 Spieles, als ein Mitspieler mit einer klaffenden Wunde an der Stirn verarztet werden

 musste, schon schlimmes befürchten musste.

Über 100 Mitglieder zählt der Fanclub inzwischen und mehr als 2 Drittel davon sind

 nach Königstein gekommen und waren extremst gespannt auf die neuen Songs.









Bevor die Instanz aber loslegte begrüßte Benni Celini das Publikum, bedankte sich fürs

 Kommen und stellte die Vorband Lord of the Lost vor mit denen die Letzte Instanz nicht

 nur eng befreundet ist, sondern die mit ihnen auch die anstehende Tour bestreiten

 werden.

Zum Auftritt von Lord of the Lost später noch mehr.

Als die Letzte Instanz die Bühne betrat herrschte vom ersten Song an gespannte

 Erwartung und prächtige Stimmung im Publikum. Jeder erwartete dass das Konzert mit

 dem Intro zur neuen CD Aeternitas losgehen würde. Doch ätsch, Überraschung

 mitnichten. Anderes Intro und als erstes Lied gabs Flucht ins Glück, denn der

 Konzertabend war zweigeteilt. Da das neue Album Ewig der letzte Teil der Trilogie mit

 den zuvor veröffentlichten Alben Schuldig und Heilig ist, macht es ja durchaus Sinn mit

 Liedern aus den ersten beiden Alben anzufangen. Und so gab es am Anfang einen

 Querschnitt aus dem Schaffen der letzten Instanz bisher. Übrigens auch mit dem

 absolut grandiosen Song Kopfkino. Der stammt noch aus der Zeit bevor Holly Loose

 zur Band gestoßen ist. Egal, so genial wie der Song ist, so großartig interpretiert ihn

 Holly. Allein der Song ist das Eintrittsgeld wert.

Richtig spannend wurde es dann aber in der Mitte des Konzertes als alle

 Bandmitglieder die Bühne verließen und mit dem Intro Aeternitas die neuen Songs

 dem Publikum vorgestellt wurden. Allein das Intro verursacht schon Gänzehaut und

 faszinierte mich beim ersten Hören der Platte sofort. Die kam pünktlich einen Tag vor

 dem Konzert bei mir an und nach dem Durchhören war ich ehrlich gesagt etwas

 skeptisch, ob die Songs wirklich live so gut funktionieren. Und so richtig vom Hocker

 hat mich die CD nach dem ersten Hören auch nicht gehauen. Nach dem Konzert muss

 ich allerdings feststellen, sie funktionieren live- und wie. Live klingen sie noch viel

 besser als auf CD, egal ob z.B. das grandiose Ewig gleich nach dem Intro, wieder

 einmal rot, Schwarzer Sand oder Sing. Man hört die Lieder und ist sofort hin und weg.

 Auch weil die Jungs sichtbar Spaß auf der Bühne hatten. Voller Leidenschaft wie man

 es von der Letzten Instanz ja eh schon gewöhnt ist und irgendwie war das trotzdem

 noch eine Stufe mehr. Und dass die Band nicht nur die lauten Töne beherrscht , weiß

 man ja auch schon, aber als Holly ganz allein mit Gitarre zu singen anfängt ,

 das hat schon Klasse und da verzeiht man ihm auch den kleinen Verspieler gerne.

Natürlich wird auch wie gewohnt gesprungen , M Stolz und Benni Cellini versuchten

 sich erfolgreich im Stagediven , auch wenn Bennie kurz vor der Bühne fast

 verschwunden wäre und beim ach so schönen Wir sind allein wird sich wieder kollektiv

 an den Händen gefasst  incl. Holly im Publikum. Ein Sonderlob verdiente sich übrigens

 der Lichttechniker der der Band ein stimmungsvolles und beeindruckendes Licht

 zauberte. Einzig bei der Soundabmischung würde ich mir etwas mehr Hollys Stimme

 und etwas weniger Lautstärke der Instrumente wünschen.

Übrigens spätestens bei der Zugabe war auch dem letzten Besucher klar, dass die

 Letzte Instanz mit David Pätsch nicht einfach nur einen Ersatz verpflichtet hat. Der

 "Blue Man Group Drummer" ist ein echter Gewinn .

Fazit: Die Instanz so stark wie noch nie, die Songauswahl und die Liveshow absolut

 grandios und die neuen Songs einfach klasse. Das Konzert macht so richtig Lust auf

 mehr , glücklicherweise ist die Band ab sofort auf Tour. Die Termine findet ihr auf

 unserer Homepage .

Übrigens mussten alle Konzertbesucher danach mit dem Fahrstuhl nach unten

 gebracht werden. Das ging erstaunlich schnell und der freundliche Fahrstuhlführer,

 der die Fans mit einem Trompetenstoß musikalisch verabschiedete verdient ein

 Sonderlob.

Zum Bericht der Vorband Lord of the Lost gehts hier.


Nun noch einige Impressionen vom Konzert und vom Fantreffen 


































































egal ob in der ersten Reihe oder auf dem Burgwall-Hände halten war bei Wir sind allein angesagt










Ballaceakt bei den Fans







Trommler sind  ja eh schwer zu fotografieren, von meinem Platz gingfs nicht besser-sorry


das gilt auch für Cellospieler am anderen Eck der Bühne





Crowdsurfing























Und ganz zum Schluss gibts die Songs des Abends ohne Anspruch auf Richtigkeit


Intro & Flucht ins Glück

Neue Helden
Der Garten
Unerreicht
Morgenrot
Tanz
Mein Todestag
Kopfkino
Schlaf, schlaf
Aeternitas & Ewig
Unterwegs
Blind
Wieder einmal rot
Tausendschön
Schwarzer Sand & Et in Arcadia Ego
Von Anfang an
Sing!
Der letzte Tag
Finsternis

Monument der Stille
Ohne Dich
Komm!
Wir sind allein

Rapunzel
Winterträne