Die Sarah MacDougall-Seite
          Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken
                                                                                                                                                                               Karl Kraus

                         


Lutherkeller Zwickau, 12.11.2012



Wenn man nur die zweite Staffel von Voice of Germany verfolgt muss man feststellen, dass es allein in Deutschland wirklich viele tolle Sängerinnen und Sänger gibt, die aber noch gar nicht bzw. wenig bekannt sind. In Kanada ist das nicht anders und immer wieder mal kommt eine dieser Sängerinnen über den großen Teich und stellt sich dem Publikum in Europa vor. So wie Sarah MacDougall im Keller der Lutherkirche in Zwickau und das nach einer wahren Ochsentour an diesem Tag. Denn Tags zuvor hat sie noch 10 Stunden von Zwickau entfernt in Holland ein Konzert gegeben. Und am nächsten Tag ist man schon wieder unterwegs quer durch ganz Deutschland, denn um 20.00 Uhr warten die Menschen in Verden auf sie. Und so viele werden das nicht sein, in Zwickau waren es so ca. 50, recht viel mehr haben im Keller aber auch kaum Platz gehabt. Zumindest wenn man einstuhlt und das ist bei den ruhigen Songs, die MacDougall vorstellt auch durchaus sinnvoll. Sie ist eine dieser Songschreiberinnen, die fraglos etwas kann und in Deutschland sich das Publikum erst erspielen muss. In Kanada ist das schon gelungen, ein Western Canadian Music Award für das Roots Solo Album des Jahres zeugen von einer größeren Wahrnehmung im Mutterland Kanada, wo sie auch als Songschreiber des Jahres nominiert wurde. Dass man mit solchen Auftritten auch noch Geld verdienen kann, ist sicher nicht möglich, im Gegenteil..

Zwei Alben hat sie bisher veröffentlicht, das 2009 erschienene Across the Atlantic und ihr neues Werk The Greatest Ones Alive, aus dem die meisten Songs des Konzerts stammten. Daneben gibt es als zweite und allerletzte Zugabe noch eine Coverversion von Bruce Springsteen aus der unverkennbar ein MacDougall Song wird. Bei uns ist die in Schweden geborene und nun in Vancouver lebende MacDougall jedoch noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt , sie muss sich das Publikum erst hart erspielen und das tut sie in Zwickau voller Leidenschaft und mit beträchtlichem Charme. Von der vorherigen Marathonautofahrt nichts zu spüren schafft sie es vom ersten Song an, das Publikum für sich zu gewinnen. Dabei hatte sie sich musikalische Unterstützung mitgebracht, Marie-Josee Dandeneau die ebenfalls aus Kanada stammt und (wenn sie nicht mit Sarah MacDougall unterwegs ist) mit der Band Oh my Darling Musik macht. Als für mich eines der Highlights des Abend gab es dann noch einen Song mit Rebecca Kemp, die manche eher als Managerin von Madison Violett bekannt sein dürfte. Nun ist sie als Tourmanagerin mit MacDougall unterwegs und bewies eindrucksvoll, dass sie auch singen kann.

Das zweite Highlight des Abends war für mich Track 1 der zweiten CD mit dem Titel Sometimes you lose, sometimes you win, bei dem ihre ungewöhnlichen Stimme, die man schwerlich mit der jungen Nichtraucherin in Verbindung bringen will, so richtig schön zur Geltung kam. Eigentlich vermutet man schon eher eine kanadische Amy Winehouse die Whiskey-und Zigarettengeschädigt ihre Songs zum besten gibt, würde man um noch einmal zu Voice of Germany zurückzukommen, mit MacDougall eine Blind Audition machen. Jede Wette, umdrehen würden sich alle 4 Juroren, da sie aber in Zwickau auf der Bühne stand, lag es an dem Publikum den Abend zu bewerten und das taten diese mit langanhaltendem Applaus auch. Dem einen oder anderen wird der Name sicher im Gedächtnis bleiben, wird Bekannten vom schönen Konzert berichten. Das nächste mal sind es wieder ein paar mehr denen der Name MacDougall etwas sagt und die sich musikalisch von ihr, und dann auch vielleicht wieder kurz in schwedisch, verzaubern lassen wollen. Denn eines ist sicher- live ist Musik halt immer noch am schönsten und bewegensten.

Schön, dass es Menschen wie das Team vom Verein Liederbuch Zwickau gibt, die es sich zum Ziel gesetzt haben, das kulturelle Angebot in der Region zu erweitern. Das ist ihnen einmal mehr auf beeindruckende Weise in einer urgemütlichen Location gelungen. Und die nächsten Konzerte in Lichtentanne wie zum Beispiel Bell Book und Candle und Huschke lassen ähnliches erwarten.



So und nun trotz schwierigem Licht weitere Bilder vom Auftritt





















































































































































































































Managerin Rebecca Kemp on Stage