Das Veldenstein Festival 2011
                                 Es kann nicht jeder immer alles haben.“
                                                                              Thomas Jefferson                                                  




Veldenstein Festival 23.07.2011




mit


The Sandsacks



Nachtgeschrei



Feuerschwanz




Eluveitie



Letzte Instanz



Subway to Sally



Moderator Peter Wohlers oder besser gesagt Donar von Rabenschrey

und jede Menge gutgelaunte Zuschauerinnen und Zuschauer






Leider gibt es die Fotos vom Veldenstein Festival nur in schlechter Qualität, weil ich keine Erlaubnis zum fotografieren mit meiner guten Kamera bekommen habe. Sorry!

10 Jähriges Veldenstein-Jubiläum konnte die Mannschaft des Konzertbüros Franken um Peter Harasim zusammen mit den vielen Besuchern des diesjährigen Festivals feiern. Aus diesem

Grunde gab es eine rießige Torte die feierlich auf der Bühne angeschnitten wurde und an der sich nicht nur die Helfer und Musiker erfreuen durften, sondern auch das Publikum bekam einen Teil

davon ab. Die wurden aber an diesem Tag eh schon reich beschenkt mit genialen Auftritten vor allem von Nachtgeschrei, der letzten Instanz und Subway to Sally. Und auch der Wettergott hatte ein

Einsehen und öffnete diesmal die Schleusen nicht. Der gefürchtete Veldenstein-Gewitterguss fiel also ausnahmsweise einmal aus. Und so konnte man das Programm trocken genießen und die Zeit verging wie im Fluge.

Das lag vor allem auch an dem sehr gelungenen Line-Up. Den Anfang machten die Sandsacks,

eine im Jahr 2002 geründete Irish Folk Band aus Berlin, die ich beim ersten Mal in Selb beim

Festival Mediaval live erleben durfte.

In Veldenstein hatten sie die Aufgabe als Anheizer für Stimmung zu sorgen, was dem Quartett

bravurös gelang. Neben ihrem für die großen Konzertbühnen bestens gegeignetem Folk-Programm

mit Gitarre, Geige und Flöten gibt es auch noch ein Mittelalterrepertoire, was man an diesem Tag

vermutlich später auf dem Markt hören konnte. Davon habe ich aber nichts mitbekommen, um den

Platz in der ersten Reihe nicht zu verlieren.

Christoph Maaß, Daniel Neumann, Hagen Schaarschmidt und Sascha Schwarz brachten das

Publikum gleich in Schwung. Da wurde zum kollektiven Tanz animiert, es wurde kräftig mitgegröhlt

und die 4 verbreiteten sofort beste Stimmung im Publikum. Vor dem Konzert wurde noch eifrig

diskutiert, was die Sandsacks im Line-Up zu suchen haben, spätestens mit dem Auftritt sollte der

letzte Nörgler verstummt sein.

Das Publikum hatte jedenfalls viel Spaß und ließ sich auch von den Sandsacks immer wieder zum

Mitmachen animieren.

Ein perfektes Warm-Up bei überraschend schönen Veldenstein-Festivalwetter ohne Regen.

Nach den Sandsacks gab es das Kontrastprogramm schlechthin mit Nachtgeschrei. Auch sie hab

ich beim Festival Mediaval im letzten Jahr erstmals erleben dürfen, sie haben mich damals völlig

überzeugt und ich wollte sie unbedingt möglichst schnell mal wieder live hören. Trotzdem hat es

leider fast ein Jahr gedauert und seitdem hat sich einiges bei der Band getan. Denn mit "Ardeo" hat

man inzwischen ein drittes Album veröffentlicht, und wenn die Jungs um Nachtgeschrei weiter so

fleißig und kreativ sind, müsste es bald wieder etwas Neues zu hören geben, denn Album 1

erschien 2008, Album 2 2009 und Ardeo wurde Ende 2010 veröffentlicht. Die Ballade haben die

Jungs ja nicht erfunden , eine Stunde lang gab es Vollgas-Mittelalterrock mit einem wahnsinnigen

Lead-Sänger. Es ist mir echt ein Rätsel, wieso Hotti Franz überhaupt noch was hören kann, wenn er

sich wiederholt direkt neben der Trommel zum Klangkörper runterbeugt. Mit welcher Leidenschaft

und mit welchem Temperament er wähend des Auftritts am Mikrofon steht ist wirklich

unbeschreiblich. Er lebt wie kaum ein zweiter seine Songs auf der Bühne aus und bevor alle

Sicherungen durchbrennen wird der Kopf dann mehrmals mit der Wasserflasche gekühlt. Die Band

hat sich im Vergleich zu Selb nochmals steigern können, es ist nur noch eine Farge der Zeit und von

einigen Konzerten bis sie im Line-Up ganz hinten stehen. Und vielleicht entdecken sie ja auch

irgendwann einmal die Ballade als Stilmittel der Musik.

Hier noch ein paar Pics vom Auftritt

 

    

 

Und hier noch die Setlist

Über die Erlangener Comedy-Mittelalterband Feuerschwanz braucht man kaum mehr etwas sagen.

Fast jeder kennt inzwischen die Spaßcombo, die auch live sehr oft unterwegs sind. Kein Wunder

denn Feuerschwanz sind die absolute Live-Showband. Da gibt es vor allem auch Dank der Miezen

und Dank Johanna viel fürs männliche Auge zu sehen, die Frauen erfreuen sich da mehr am

Gründer der Band Hauptmann Feuerschwanz, der völlig überraschend mit Peter Henrici sogar

einen ganz bürgerlichen Namen hat und natürlich der Frauenliebling Nummer eins Prinz Hodenherz,

den man auch schon mal allein musizierend in der Fußgängerzone in Nürnberg antreffen kann. Oder

wie in Veldenstein auf dem Lautsprecherturm an der Seite der Bühne. Wie beliebt und bekannt sie

inzwischen schon sind zeigt sich auch daran, dass das vierte Album Wunsch ist Wunsch sich

tatsächlich in den Top 100 der deutschen Albumcharts wiederfand.

Aber egal ob Männer oder Frauen mit der Mittelalter-Met -Abfüllstation, mit der man im Laufe des


Konzerts mit Hilfe der langen mittelalterlichen Gartenschläuche problemlos die ersten Reihen

erreichen konnte, erfreute man alle Met-Süchtigen und so gab es ein munteres Gerangel um die

Schläuche. Ansonsten wurde kräftig zum mitgröhlen aufgefordert, was das Publikum auch dankend

annahm, die Leute zum Tanzen animiert und der Prinz testete sogar seine

Crowd-Surfing-Fähigkeiten und kam auch unversehrt zur Bühne zurück.

Irgendwie hinterlies der Auftritt bei mir trotz allem ein zwiespältiges Gefühl. In den letzten Jahren gab

es bei Feuerschwanz ja einige Besetzungswechsel und Eysye mit seiner einsernen Maske und

seiner züngelden Zunge ist mir bis heute im Gedächtnis haften geblieben. Die neueren Songs

reißen mich nicht vom Hocker und auch die Show war früher sehenswerter. Einzig Johanna darf ja

inzwischen Frau sein, es war auch ein Verbrechen so hübsche Haare zu verstecken und ohne

Schnurrbart ist Johanna auch noch viel schöner anzuschauen.

Nun auch von Feuerschwanz noch einige weitere Bilder.

Mit dem nächsten kleinen Bericht werde ich mich sicher nicht gerade beliebt machen und ich freu

   

mich schon jetzt auf entsprechende Gästebucheinträge. Noch dazu , wo die Band in Metall-Kreisen

        

extrem beliebt ist und auch kommerziell nicht gerade unerfolgreich agiert. Aber Musik ist einfach

subjektiv. Den einen gefällts den anderen nicht und mir gefiel Eluveitie schlichtweg einfach nicht

besonders. Das liegt sicher auch daran, dass ich mit Death und Black Metal wenig anfangen kann

und mich Sänger die eigentlich nur ins Mikrofon growlen und brüllen können mich völlig kalt lassen.

Deshalb fällt es mir auch schwer die Qualität der Band zu beurteilen, weil ich mit dieser Art "Gesang"

eh nix anfangen kann. Spannend find ich einzig die Kombination von Growlen und melodischen

Frauengesang. Ein Paradebeispiel ist hier Leaves Eyes mit ihrer Sängerin Liv Kristin. Diese

stimmliche Qualiät haben aber die zwei Frauen am Mikrofon bei weitem nicht. Hinzu kam, dass Anna

Murphy wegen einen Sehnenscheidenentzündung auch nicht Drehleier spielen konnte was den

Pagan-Folk-Charakter in der Musik noch zusätzlich minimierte. Und so gab es das ganze Konzert,

bis auf eine akustischere Instrumentalversion und einen ruhigeren Song eigentlich nur mächtig was auf

die Ohren. Sehr zur Freude eines größeren Teils des Publikums, manch anderer konnte damit aber

wenig anfangen u.a. auch ich.

Auch von Eluveitie gibts noch einige Bilder

Action bei Eluveitie

 

Die letzte Instanz sind ja schon Stammgäste der Fränkischen Burgfestivals, egal ob Feuertanz oder

Veldenstein. Zum Glück werden sie immer wieder gebucht, diesmal war Veldenstein dran. Mit

stylischen Mikrofonständer und stylischer Bühnendeko gabs erneut kräftig was auf die Ohren. Die

ruhigeren Songs, und da hat die Letzte Instanz ja so einige zu bieten, waren klar in der Minderheit.

Um nicht zu sagen es gab fast keine. Schade eigentlich denn gerade hier kommt Hollys Stimme

besonders gut zur Geltung. Und ein Instanz-Konzert ohne Kopfkino in der Version von Holly

gesungen , da fehlt einfach was.

Wirklich sehr schade. Das ist zugegeben meine subjektive Meinung, ich finde den Song aber

absolut genial, einer der besten deutschen Songs , die je geschrieben wurden, und von Holly

gesungen live das  Erlebnis schlechthin. Bei den ruhigeren Songs 

 zeigt sich, was für klasse Sänger der Frontmann der Instanz ist.  Es ist aber

inzwischen auch wirklich schwer, ein verkürztes Programm für solch ein Festival

zusammenzustellen. Von CD auf CD wird die Liste von Liedern, die man unbedingt spielen muss

immer länger, da es die Jungs der Letzten Instanz problemlos schaffen ein Super-Album nach dem

anderen abzuliefern. Und sie arbeiten ja schon am neuen. 

Einige "ohne die Songs kein Instanz-Konzert" gab es aber trotzdem zum Glück zu hören, wie Atme,

Tanz, Ohne Dich, sowie bei den Zugaben Rapunzel und Wir sind allein.

Optisch hat sich auch einiges geändert. Auffallend sind die neuen Mikrofonständer, mit denen ein

Security auch gleich mal Bekanntschaft machte, als Holly seinen versehentlich umschmiss . Das hat

die Security aber wirklich nicht verdient, denn wie eigentlich immer, in Veldenstein oder im

Hirschen, sind die Jungs extrem nett. Und sie hatten echte Schwerstarbeit zu leisten, denn soviele

Crowd-Surfer. u.a bei der Instanz auch M. Stolz und 

Benni Cellini hab ich noch nie erlebt. Geändert

hat sich auch die Besetzung, für Specki (Florian Speckardt), der zu In Extremo abgewandert ist,  hat

man mit David Pätsch seit 2010 einen neuen Trommler dabei. Der ist übrigens Mitglied der Blue

Man Group und wer die schon mal live gesehen hat, der weiß wie gut die Trommelqualitäten dieser

Truppe sind. Sicher mehr als ein Ersatz. 

Den Song "Der Garten" gab es übrigens diesmal auch zu Gehör. Leider natürlich ohne die

türkischstämmige Sängerin Aylin Aslim als Duettpartnerin.  

Einmal mehr bewiesen die Instanzler ihre musikalischen Live-Qualitäten, die energiegeladene

Show war jeden Cent des Eintrittsgeldes wert und es gibt wohl keine Band die so wenig

Bodenberührung während eines Konzertes hat, wie die Letzte Instanz. Eigentlich wär das einen

Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde wert unter "die Band mit den meisten Sprüngen während

eines Live-Konzertes , ohne dass die musikalische Qualität leidet,"

Das konnte allerdings noch ein Besucher toppen, der das mit seiner Freundin am Rücken auch

noch schaffte. Auch von dem Auftritt der letzten Instanz noch einige Bilder.


incl Setlist.

Mit Subway to Sally hatte das Veldensteiner Festival 2011 einen idealen Hauptakt zu bieten und

Dank der ganzen Pyrotechnik waren Subway auch das Highlight der sehr gelungenen Veranstaltung

gewesen.

Mit über 1000 km haben 3 polnische Damen sicher mit die weiteste Reise  auf sich genommen um

sie zu sehen. Die Mitglieder des Polnischen Subway to Sally-Fanclubs konnten problemlos alle

Lieder in Deutsch mitsingen und hatten nicht nur an Subway sondern auch an den anderen Bands

ihre Freude.

Mit Pyros und dem Song Henkersbraut startete die Show und danach krachte , brannte und zischte

es ständig auf der Bühne. Erst beim sechsten Song Puppenspieler durfte die ungeduldig wartende

Fotografenschar dann endlich auch in den Fotograben. Bis dahin war zuviel Feuer und Action auf

der Bühne. Kein Wunder, denn die Druckwelle und die Flammen waren in der ersten Reihe schon

kräftig zu spüren. Der neue Pyromann machte einen wirklich tollen Job, war aber ständig am rödeln,

weil nicht alles reibungslos funktionierte und war somit sicher bei der Show am meisten

angespannt. Ganz anderes Eric Fish, Bodenski, Simon, Ingo, Frau Schmitt , Silvio und Simon

Michael, die alle einen sehr entspannenden Eindruck machten und den letzten Auftritt des alten

Programms sichtlich genossen. Den letzten Auftritt deshalb, weil am 23.09 mit Schwarz in Schwarz

das neue Album erscheinen wird und natürlich gibt es dann auch eine neue Show. 

Maßgeblich mitgewirkt am neuen Album hat der "neue" Schlagzeuger Simon Michael, was Eric

Fish extra herausstelle. Man kann echt gespannt darauf sein, die Hoffnung einige neue Songs zu

hören hat sich auf alle Fälle nicht erfüllt. Apropos neuer Schlagzeuger, der Oberfranke Simon

Michael für den Veldenstein ja fast ein Heimspiel ist, trommelt nun auch schon seit seit 2005 bei

Subway. Wie schon öfters erwähnt ein Glücksgriff für die Band und am Samstag wurde einmal mehr

deutlich , dass der Metall-Schlagzeuger dem Sound von Subway to Sally richtig gut tut.

Überhaupt ist der Erfolg und der Reiz von Subway to Sally sicher auch darin zu sehen, dass die Band

seit langem in gleicher Besetzung zusammenspielt, sich musikalisch immer weiter entwickelt hat

und es immer wieder schafft sich noch weiter zu steigern. Und das wird sicher mit Schwarz in

Schwarz  wieder so sein, jede Wette.

Allerdings wird man dann noch mehr Probleme bekommen , eine vernünftige Setlist

zusammenzustellen, denn das bedeutet dann noch mehr "Must-Play-Songs" weglassen, in

Veldenstein z.B. das superschöne "Eisblumen".

Ansonsten gab es aber eine sehr gelungene Liederzusammenstellung zu hören, viel Show wie sich

das für Subway ja auch gehört und mit Eric Fish einen Sänger der wie Holly Loose (Instanz) und

Hotti Franz (Nachtgeschrei) mit ganz viel Charisma und Bühnenpräsenz gesegnet ist. 

Und als wie traditionell üblich nach dem Lied "Julia und die Räuber" die Lichter angingen und ein

trockenes Veldenstein 2011 Geschichte war, fragte man sich wieso die Zeit so schnell vergangen

ist. Ich hätte so gern noch viel mehr Songs gehört .

Auch von Subway zum Abschluss noch einige Bilder

Leider wie schon gesagt nur in verminderter Qualität, weil ich keine Erlasubnis für meine gute Kamera bekam. Und das

ist bei Subay doppelt schade und vor allem die Musiker, die weiter weg vom Bühnenrand stehen, sind nicht

fotografierbar. Deshalb gibts leider auch keine schönen Schlagzeugpics, echt ein Jammer.